Juden und Nichtjuden nach der Shoah

Juden und Nichtjuden nach der Shoah

Author: Stefanie Fischer

Publisher: Walter de Gruyter GmbH & Co KG

Published: 2019-05-06

Total Pages: 234

ISBN-13: 3110570084

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In Anbetracht des Wissens um die nationalsozialistischen Gewaltverbrechen sind Begegnungen zwischen Juden und Nicht-Juden nach 1945 heute nur schwer vorstellbar. Dennoch gab es in der Bundesrepublik zahlreiche Verbindungen zwischen Holocaust-Überlebenden, Flüchtlingen, Mitläufern, Zuschauern und Profiteuren. Der Band behandelt zivilgesellschaftliche Beziehungen zwischen Juden und nichtjüdischen Deutschen aus einer historischen und kulturgeschichtlichen Perspektive. Die Beiträge des Sammelbandes beschäftigen sich mit der Frage, wie diese Akteure in ihrem sozialen Umfeld, im Privaten, in Religionsgemeinschaften, in der Wissenschaft, aber auch im Bereich des Wirtschaftens miteinander in eine Beziehung treten und welche Themen dabei verhandelt werden. Unter welchen Voraussetzungen fanden diese Begegnungen statt, welche handlungsleitenden Momente und Erfahrungen, aber auch welche Interpretationen der Begegnungserfahrungen lassen sich nachzeichnen?


Unsere Stunde Null

Unsere Stunde Null

Author: Gottfried Wagner

Publisher: Böhlau Verlag Wien

Published: 2006

Total Pages: 470

ISBN-13:

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Wie sehen Juden die Deutschen und wie sehen Deutsche die Juden nach dem Holocaust? Können sie irgendetwas von ihrer Beziehung vor 1933 retten? Deutsche, zumal deutsche Historiker, versuchen neuerdings das düstere Bild zu weiten und mit dem Hinweis auf historische Zeiten des positiven Zusammenlebens zu erhellen, was für viele Juden schwer möglich ist. Sie leiden noch zu sehr an der schrecklichsten Zeit dieser gemeinsamen Familiengeschichte. Diese Zeit bleibt die große Mauer, vor der die einen, die Deutschen, mit Schweigen oder zaghaften Versuchen des Dialoges stehen - des Dialoges mit Menschen, für die die gemeinsame Geschichte nur eines bedeutet: die Geschichte vernichteter, abgestorbener Familienzweige. Um den Beginn eines wirklichen Dialogs zwischen Deutschen und Juden und vielleicht sogar eine Art Heilung zu erreichen, müssen die, die nach 1945 geboren wurden, eine persönliche Verbindung zu dieser Geschichte finden. Sie müssen wissen, was mit ihren Eltern und in ihren Familien passierte. Die Erlebnisgeneration selbst - ob Deutsche oder Juden - war dazu nicht in der Lage! Beide verdrängten. Die einen, weil sie ihr Wissen fürchteten und in vielen Fällen um ihre Schuld wussten. Die anderen, weil ihr schreckliches Erleben sie am Leben hinderte. Das Ergebnis war Sprachlosigkeit. In deutschen und jüdischen Familien und mehr noch zwischen Deutschen und Juden. Gottfried Wagner und Abraham Peck wollten diese Mauer der Sprachlosigkeit durchbrechen. Ihr Versuch, ins Gespräch zu kommen, war alles andere als einfach. Beiden war bewusst, dass der Dialog nicht ohne emotionale Folgen bleiben würde. Zumal die Konstellation der Autoren einzigartig ist: Da ist der Sohn eines Vaters und einer Mutter, die als einzige Mitglieder zweier großer Familien den Holocaust überlebt hatten. Und da ist der Urenkel Richard Wagners, Sohn einer der berühmtesten und politischsten Familien Deutschlands, die tief verstrickt war in Hitlers Wirken und Wollen. Abraham Peck und Gottfried Wagner wagten den steinigen Weg des offenen Gespräches, um zu verstehen, wie sie das Erbe ihrer jeweiligen Familiengeschichten geprägt hat und wie sie mit dieser Prägung leben. Über das Persönliche hinaus geht es den Autoren um die Überwindung von Angst, Misstrauen, Hass und Schuldzuweisungen, die jede Form eines wirklichen Dialogs zwischen Deutschen und Juden der zweiten und dritten Generation nach 1945 unmöglich zu machen scheinen. Mit ihrem Dialog wollen Wagner und Peck ihre Familiengeschichten als Teil einer historischen Erkenntnis begreifbar machen. Statt Schönrederei fordern sie die Bereitschaft, aus den eigenen Erfahrungen der Vergangenheit für die Gegenwart zu lernen und zu handeln. Gottfried Wagner, Regisseur und freiberuflicher Musikhistoriker mit Schwerpunkt deutsch-jüdische Geschichte des 19.und 20. Jahrhunderts (u.a. Antisemitismus und Musik, Kurt Weill, "Entartete Musik", Kultur in Theresienstadt), setzte sich mit der Geschichte des 3.Reichs und des dessen Folgen bis heute in Verbindung mit dem Antisemitismus von Richard Wagner, seinem Urgroßvater, und den engen Kontakten der Familie Wagner zu Hitler auseinander. Er ist besonders an ethischen Fragen nach dem Holocaust interessiert. Abraham J. Peck, leistete Pionierarbeit als Historiker im Bereich der Geschichte von Holocaust-Überlebenden und der jüdischen Internierungslager (Jewish DP camps) nach 1945. Er ist Direktor des akademischen Beirates für Christlich-Jüdisch-Islamische Post-Holocaust-Studien an der Universität von Southern Maine in Portland/USA, lehrt dort im Fachbereich Geschichte und ist als amtierender Wissenschaftler für Judaistik am Sampson Center für Diversity mit Schwerpunkt Überwindung von religiösen Konflikten tätig. Beide Autoren sind die Begründer der Post-Holocaust-Dialog-Gruppe (1992). Ihre Dialogarbeit ist besonders den Post-Holocaust Generationen gewidmet. Beide verbindet das Engagement für Menschenrechte und zwischenreligiöse Dialoge als Reaktion auf ihre Lebensgeschichten, die für Abraham P


Home after Fascism

Home after Fascism

Author: Anna Koch

Publisher: Indiana University Press

Published: 2023-10-03

Total Pages: 352

ISBN-13: 0253066980

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Home after Fascism draws on a rich array of memoirs, interviews, correspondence, and archival research to tell the stories of Italian and German Jews who returned to their home countries after the Holocaust. The book reveals Jews' complex and often changing feelings toward their former homes and highlights the ways in which three distinct national contexts—East German, West German, and Italian—shaped their answers to the question, is this home? Returning Italian and German Jews renegotiated their place in national communities that had targeted them for persecution and extermination. While most Italian Jews remained deeply attached to their home country, German Jews struggled to feel at home in the "country of murderers." Yet, some retained a sense of belonging through German culture and language or felt attached to a specific region or city. Still others looked to the future; socialist and communists of Jewish origin hoped to build a better Germany in the Soviet Occupied Zone. In all three postwar states, surviving Jews fought against persistent antisemitism, faced the challenge of recovering lost homes and possessions, struggled to make sense of their persecution, and tried to find ways to reclaim a sense of belonging. Wide ranging and moving, Home after Fascism enriches our understanding of Jews' homecoming experiences after 1945. It reveals the deep affection and persistent love people feel for their homes, the suffering that comes with losing them, and the challenges of a return.


Unmögliche Heimat

Unmögliche Heimat

Author: Anthony Kauders

Publisher:

Published: 2007

Total Pages: 312

ISBN-13:

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Das Leben der Juden in der Bundesrepublik Nach dem Holocaust schien es undenkbar, dass in Deutschland wieder Juden leben könnten. Doch viele, die überlebt hatten, blieben, andere kehrten zurück, zum Missfallen der Juden im Ausland. So war das Leben in der Bundesrepublik zunächst geprägt von fehlendem Schuldbewusstsein bei Nichtjuden und Schuldgefühlen bei Juden, die sich für ihr Bleiben rechtfertigen mussten. Wie sich das komplizierte Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden entwickelte, welche Rolle jüdisches Leben in der jungen deutschen Demokratie spielte und wie jüdische Gemeinden wieder Fuß fassten, beschreibt Anthony Kauders erstmals auf breiter Quellengrundlage. . Die erste umfassende Geschichte der Juden in der Bundesrepublik nach 1945 . Eine Geschichte der Bundesrepublik aus der Perspektive des deutsch-jüdischen Verhältnisses


Versteckt

Versteckt

Author: Birgit Schreiber

Publisher: Campus Verlag

Published: 2005

Total Pages: 462

ISBN-13: 9783593377469

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Analyzes the experiences of five Jews who, as children, were hidden by non-Jews in Germany during World War II: Erika Koschinski (Israel); Harry Young (USA); and Lore Frühling, Lara Schwarz, and Jürgen Haverkamp (Germany). The subjects mentioned their pain and their ambivalent feelings toward Germans and toward their parents, who they felt had abandoned them. Contends that there is no "typical hidden child", and that surviving in hiding is a very individual experience. Discusses difficulties in the relationships between the children and their rescuers. States that the murder of or threat to relatives was almost as traumatic for the children as their own persecution. Concludes that society, as well as individual contacts, can help alleviate the effects of the trauma of having been hidden, and that former hidden children who survived in the midst of non-Jewish Germans, having learned to deal with ambivalent or conflicting loyalties, are more competent in approaching non-Jews than other Holocaust survivors.


A Jew in the Street

A Jew in the Street

Author: Nancy Sinkoff

Publisher: Wayne State University Press

Published: 2024-06-25

Total Pages: 481

ISBN-13: 0814349692

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These investigations illuminate the entangled experiences of Jews who sought to balance the pull of communal, religious, and linguistic traditions with the demands and allure of full participation in European life.


Erfahrungen der "Zweiten Generation": "Alles, alles Liebe"

Erfahrungen der

Author: Sabine Zaeske

Publisher: GRIN Verlag

Published: 2007-01-11

Total Pages: 34

ISBN-13: 3638590356

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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Holocaust-Studien, Note: 1,3, Universität Lüneburg (Sprache und Kommunikation ), Veranstaltung: Jüdische Identität im deutschen Kontext nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: „Nach 1945 war jüdische Literatur in Deutschland und Österreich lange Zeit diejenige, in der jüdische Überlebende der Shoah ihre Erlebnisse während des Nationalsozialismus in zumeist dokumentarischer Form schilderten.“ Helene Schruff betitelt sie als sogenannte „Holocaust-Literatur“. Die Themen innerhalb der jüdischen Literatur änderten sich jedoch, als erste Nachkommen der Holocaust-Überlebenden in den 1970er Jahren mit dem Schreiben begannen. Für die säkular erzogenen Autoren der „Zweiten Generation“ ist die Shoah durch die Erlebnisse der Eltern ein wichtiger Bestandteil ihrer Lebensgeschichte, auch wenn sie im Gegensatz zu den Überlebenden des Nationalsozialismus keine Holocaust-Literatur verfassen. Ihre Themen sind die Auswirkungen der nationalsozialistischen Verbrechen auf ihre Eltern und sich selbst als Nachgeborene. Eine Sonderrolle in dieser „Zweiten Generation“ spielt Barbara Honigmann, nicht nur deshalb, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Autoren in der DDR aufgewachsen ist, sondern auch, weil sie sich als eine der wenigen jüdischen Autorinnen ihrem Glauben wieder zugewandt hat und ihn aktiv lebt...


Die Inszenierung des Jüdischen

Die Inszenierung des Jüdischen

Author: Barbara Steiner

Publisher: Wallstein Verlag

Published: 2015-06-29

Total Pages: 353

ISBN-13: 3835328247

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Ein heikles Thema der deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte. Weshalb wollten nicht-jüdische Deutsche zum Judentum konvertieren? Das Judentum ist eine Religions- und Volksgemeinschaft, die nicht missioniert und in der aufgenommene Nichtjuden deshalb religiös einen prekären Status haben. Dass ausgerechnet christliche Deutsche nach 1945 vermehrt zum Judentum konvertierten, irritierte die überlebenden Juden. Barbara Steiner untersucht die Aufnahmebedingungen für Nichtjuden, die Veränderungen der Motive und der biographischen Selbstpräsentation deutscher Konvertiten. Ihre Arbeit basiert neben umfangreichen Archivrecherchen auf der Auswertung von Interviews mit Konvertiten und den aufnehmenden Rabbinern. Die Akzeptanzprobleme deutscher Konvertiten innerhalb der jüdischen Gemeinschaft, die aus ihrem Sonderstatus und dem besonderen historischen Kontext resultierten, werden ebenso erörtert wie deren Reaktionen darauf. Die Autorin kann trotz des von allen Beteiligten gleichermaßen gepflegten Tabus der Konversion erklären, wie es nichtjüdischen Deutschen im Schatten der Schoa gelang, ins Judentum aufgenommen zu werden. Ausgezeichnet mit dem Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis 2014.